Windows-10-Supportende: Windows-Klone und Windows-kompatible Systeme im Überblick
Zum Ende des Windows-10-Supports sind das brandneue Free95 oder das 20 Jahre alte ReactOS spannende Projekte – aber noch keine Alternativen.

Der von Microsoft proklamierte faktische Update-Zwang hin zu Windows 11 mit seiner künstlich eingeschränkten Unterstützung älterer Hardware lässt viele Nutzer nach Alternativen Ausschau halten. Im Zentrum stehen dabei nicht nur Betriebssysteme wie Linux, sondern auch Windows-Klone und Systeme, die kompatibel zu Windows sind.
- Windows-10-Supportende: Windows-Klone und Windows-kompatible Systeme im Überblick
- ReactOS
- ReactOS: Anwendungsmanager und Ressourcenbedarf
- Free95
Unter Linux stehen zahlreiche freie Anwendungen zur Verfügung, die es auch für Windows gibt. Außerdem sind inzwischen unter Linux ausgereifte Laufzeitumgebungen wie Wine oder das davon abgeleitete Crossover erhältlich, die es ermöglichen, originale Windows-Anwendungen unter dem freien Betriebssystem zu nutzen.
Windows-Klone dagegen stellen faktisch ein nachgebautes Windows dar. Sie sollen es ebenfalls ermöglichen, Windows-Anwendungen weiterhin zu nutzen, bieten jedoch auch eine Oberfläche, die dem Produkt aus Redmond optisch und funktional nachempfunden ist. Damit sind Windows-Klone nicht so flexibel einsetzbar wie Linux-Derivate mit einer entsprechenden Laufzeitumgebung, da sie ausschließlich auf die Nutzung von Windows-Programmen beschränkt sind.
Ähnlich verhält es sich mit Betriebssystemen, die kompatibel zu Windows sein sollen, aber keinen nachgebauten Windows-Kernel besitzen. Auch bei diesen Systemen sollen Windows-Applikationen weiterhin nutzbar sein, während die Kernkomponenten und das grafische Interface des eigentlichen Betriebssystems eine größtenteils eigene Entwicklung darstellen.
Enorme Entwicklungsprobleme
Den wenigen Windows-Klonen und zu Windows kompatiblen Betriebssystemen gemein ist der extrem langsame Fortschritt der Entwicklung. Bei den Windows-Klonen ist im Grunde mit ReactOS nur noch ein Projekt relevant, das bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten existiert, ohne dass es bislang auch nur das Beta-Stadium erreicht hätte.
Andere Projekte wie der ReactOS-Fork Greentea OS haben inzwischen die Entwicklung auf der ursprünglichen Basis eingestellt und erwarten einen kompletten Relaunch mit unabhängig entwickelten Kernkomponenten. Derweil schreitet die Entwicklung beim Original natürlich voran, ebenso wie der technische Fortschritt bei Hardwarekomponenten, so dass die Entwickler von Windows-Klonen immer größeren Schwierigkeiten gegenüberstehen.
Welcher Aufwand betrieben werden muss, um juristische Stolperfallen zu umgehen und ein echtes Reinraum-Design der neuen Software zu gewährleisten, lässt bereits die Anzahl der Codezeilen in den produktiv einsetzbaren Windows-Versionen erahnen: So besteht das im Jahre 2001 vorgestellte Windows XP aus rund 40 Millionen Codezeilen (LoC), während das im April 2003 eingeführte Windows Server 2003 bereits etwa 50 Millionen Codezeilen aufweist. An der Entwicklung von Windows XP waren rund 1.800 Vollzeit-Programmierer beteiligt, beim Windows Server 2003 waren es sogar 2.000 Beteiligte.
Open-Source-Projekte, an denen in aller Regel nur wenige Programmierer arbeiten, greifen daher gern auch auf Entwicklungen aus anderen Bereichen zurück: So findet sich in Windows-Klonen häufig auch Code des Wine-Projektes; selbst Protokollstacks aus unixoiden Betriebssystemen wie Linux und BSD finden teils Eingang in die Entwicklung. Trotzdem besteht keine Gewähr, dass auch aktuelle Programme, die für die gängigen Windows-Plattformen geschrieben sind, auf Windows-Klonen laufen.
ReactOS |
Zwei Bedeutungen gleichzeitig. Clever.
Das gibt es bereits, im Kommerziellen Umfeld orientiert man sich da gerne an EL...
Du findest es also gut das man im Setup Dialog penetrant danach gefragt wird das MS...
Also ich hätte nichts gegen ein "Windows", das frei ist von Bloatware, nicht zu Mama...
Kommentieren